Meine liebe Kollegin Dr. Gabriele Schweickhardt hat mir ihren Buchtipp zu meiner Blogparade #bestessachbuch2020 per E-Mail geschickt. Mit ihrer Erlaubnis veröffentliche ich ihn hier als Gastbeitrag.
Über Leben. Zukunftsfrage Artensterben: Wie wir die Ökokrise überwinden
von Dirk Steffens/Fritz Habekuß
Für mich war dieses Buch eines der besten Sachbücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Mit großer Sachkenntnis und Objektivität (soweit jemand objektiv sein kann), aber auch mit emotionaler Eindringlichkeit bringt Dirk Steffens, den ich schon lange als Wissenschaftsjournalisten sehr schätze, dem Leser zuerst das Wunder des Lebens in seinen zahlreichen Facetten nahe. Was ist Biodiversität (biologische Vielfalt), wie sind alle einzelnen Lebensformen auf der Erde letztlich miteinander verbunden und voneinander abhängig? Wie ist der Mensch in dieses Geflecht mit eingebunden – und was tut bzw. unterlässt er, um diese auch seine eigene Lebensgrundlage zu erhalten und zu schützen? Auf jeden Fall zu wenig! Wir sägen uns den Ast ab, auf dem wir sitzen – und merken davon bislang nicht genug, um wirklich mit einem Umdenken zu beginnen und unser Handeln zum Wohle aller zu verändern.
Im zweiten Teil stellen Steffens und sein Coautor Fritz Habekuß die drängende Frage, wie es mit den Menschen auf dieser Erde weitergehen soll. Das Themenspektrum reicht hier von der Frage, wieso eine Aktiengesellschaft, die ja auch keine Person aus Fleisch und Blut ist, vor Gericht ziehen darf, die Natur – beispielsweise ein Fluss – aber nicht, wie Ökoplanwirtschaft und Grüner Kapitalismus beim Lösen der globalen Probleme helfen können und wie sich die Demokratie wandeln muss, um in der Ökokrise handlungsfähig zu bleiben. Ein Kapitel über Corona rundet das Buch ab, von dem Steffens am Ende seines Vorworts selbst sagt: „Trotzdem feiern wir in diesem Buch den Gesang einer Amsel, das Wunder der Kieselalgen und überhaupt die Liebe zur Natur. Wenn Sie uns bis zum letzten Kapitel folgen, dürfen Sie zwar kein Happy End erwarten. Aber Hoffnung.“ In diesem Sinne sollte dieses Buch, das zudem leicht verständlich geschrieben ist, nicht nur Eingang in jeden Haushalt finden, sondern auch in die Lehrpläne der höheren Schulstufen aufgenommen werden.
Prädikat: besonders wertvoll!
240 S., Penguin Verlag 2020
Vielen Dank, liebe Gabriele.
Wer mehr über Gabriele wissen möchte, kann weitere Informationen auf ihrem Profil in der Datenbank des Verbands der Freien Lektorinnen und Lektoren nachlesen.
Abb.: Dewi Cahyaningrum-shutterstock
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