Am 20. März 2021 ist Indiebookday
Am Indiebookday stehen Bücher aus unabhängigen Verlagen im Mittelpunkt. Die Aufforderung an die Leser und Leserinnen für diesen Tag lautet: „Geh in eine Buchhandlung und kaufe ein Buch! Irgendeines, das du ohnehin haben wolltest. Einzige Bedingung: Es muss aus einem Indieverlag stammen!“ Und was soll das Ganze?
Ein Indiebookday? Was soll das?
Laut Adressbuch des Deutschen Buchhandels gibt es in Deutschland, Österreich und der Schweiz rund 24.000 Verlage. Bei dieser Zahl verwundert es nicht, dass darunter nicht nur große Player wie Random House, Droemer Knaur, MairDumont oder die Klett-Gruppe mit ihren diversen Tochterunternehmen sind. Neben solchen Großverlagen, die Millionen Euro Umsatz machen, den Markt beherrschen und die Flächen im Buchhandel besetzen, gibt es zahllose kleine Verlage. Die Bücher, die hier entstehen, erhalten im Trubel der Neuerscheinungen kaum Aufmerksamkeit, sondern gehen darin oft sang- und klanglos unter, werden beachtet, gekauft und gelesen nur von einer kleinen Gruppe Liebhaber.
Und das ist unglaublich schade, denn es sind gerade die Publikationen aus solch kleinen unabhängigen Verlagen, die unsere Buchlandschaft bunt und vielfältig machen. Die großen Verlagshäusern produzieren meist Massenware, Schnelldreher, die im Buchhandel und auf den Konten der Verlage für Umsatz sorgen. In Kleinverlagen hingegen kümmern sich enthusiastische Liebhaber und Liebhaberinnen um Bücher, die oft anders sind – im Thema und in der Gestaltung. In den unabhängigen Häusern erscheinen häufiger Texte von unbekannten Autoren. Trends werden früher aufgenommen, Nischen gezielt bedient. Und damit werden Indieverlage auch für Businessautoren und -autorinnen interessant. Hier bieten sich Publikationsmöglichkeiten, die oft übersehen werden. Viele Experten und Expertinnen berücksichtigen bei ihrer Verlagssuche ausschließlich die großen, bekannten Verlage. Dabei sind die Chancen auf einen Verlagsvertrag bei kleinen Verlagen häufig größer.
Das wirtschaftliche Risiko, das die Verleger und Verlegerinnen in Indieverlagen eingehen, ist manchmal sehr groß. Das gilt vor allem dann, wenn Menschen am Werk sind, die der Schönheit der Buchkunst verfallen sind: Buchsatz in Handarbeit und ein exzellenter Druck, eine vorzügliche Bindung, schweres, festes Papier und ein veredelter Einband … so entstehen wundervolle (aber leider oft auch extrem kostspielige) Bücher.
Solchen Kleinverlagen und ihren Büchern Aufmerksamkeit und damit auch einen Markt zu schenken ist das Ziel des Indiebookdays, den der Hamburger mairisch-Verlag, selbst einer der Kleinen, erstmals 2013 ins Leben gerufen hat. Denn oft genug kämpfen diese Häuser Jahr für Jahr von Neuem ums Überleben im Haifischbecken „Buchmarkt“.
Was ist ein Indieverlag?
Die Kurt-Wolff-Stiftung, die die Förderung einer vielfältigen Verlags- und Literaturlandschaft zum Ziel hat und regelmäßig Preise für besonders engagierte Programme und Bücher vergibt, hat folgende Aufnahmekriterien für den eigenen Freundeskreis.
- Es muss sich um einen konzernunabhängigen Verlag handeln, der seit mindestens zwei Jahren am Markt ist.
- Mit einem allgemeinen, regelmäßig erscheinenden Programm aus den Bereichen Literatur und Sachbuch.
- Es darf sich nicht um einen Druckkostenzuschussverlag handeln.
- Er muss dem von den Kurt Wolff Verlagen vertretenen Geist und Anspruch entsprechen.
- Die Produktion muss nennenswert sein, das heißt, mindestens vier Titel pro Jahr umfassen. Die Bücher müssen mit einer ISBN versehen sein.
Und noch ein paar mehr.
All das sind schon mal gute Anhaltspunkte für die unabhängigen Verlage, von denen hier die Rede ist, allerdings kaum abschließend. Vor allem wird mit diesen Regeln der Kurt-Wolff-Stiftung ein recht hoher Anspruch formuliert, den nicht alle unabhängigen Verlage erfüllen (wollen). Manche Verleger und Verlegerinnen geben mit Leidenschaft Genretitel heraus. Andere unabhängige Kleinverlage veröffentlichen spannende Reisebücher, produzieren ungewöhnliche Kochbücher, gestalten wunderbare Bildbände und so weiter. Und natürlich erscheinen auch Sachbücher und Ratgeber in solchen Häusern. Dass die kleinen Verlage für dein Expertenbuch durchaus eine attraktive Alternative sein können, habe ich im Beitrag Kleinverlage – warum sind sie für dich als Businessautor interessant? beschrieben.
Andererseits steckt in den Vorgaben der Kurt-Wolff-Stiftung ein professioneller Anspruch. Jemand soll es ernst meinen mit dem Büchermachen. Dazu gehören dann ein regelmäßiges Verlagsprogramm, eine ISBN und eine professionelle Auslieferung. Eine klare Definition, was ein Indieverlag ist und was nicht, gibt es nicht. Aber sie ist auch gar nicht so wichtig. Beim Indiebookday geht es meiner Meinung nach darum, auf Entdeckungsreise in Sachen Bücher zu gehen, in den Programmen eher unbekannter Verlage zu stöbern und neue Autoren und Autorinnen kennenzulernen.
Auf geht’s! Bis zum 20. März 2021 werde ich mich durch Verlagswebsites klicken, Leseproben studieren, Inspirationen sammeln, Ideen teilen und mich für mindestens ein Indiebuch entscheiden, das ich unter dem Hashtag #indiebookday vorstellen werde.
Mach mit! Verrate mir, welches Buch aus einem Indieverlag dich besonders interessiert, welches du empfehlen kannst und dir am Indiebookday kaufen wirst.
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