10 Gründe, warum du nicht einfach mal so ein Buch raushauen solltest
„Ein Buch in nur einer Woche!” oder „Ein Buch pro Monat – so geht’s!“ Solche Werbeanzeigen laufen mir immer wieder über den Weg. Okay, kann man machen. Ist aber Quatsch und hilft deinem Expertenstatus nicht überhaupt weiter. Zehn Gründe, warum du nicht einfach mal so schlechte Bücher raushauen solltest.
Inhalt
1. Schlechte Bücher gefährden deinen Expertenstatus
Du schreibst ein Buch, um dein Expertenwissen herauszustellen. Um dich von anderen Personen, die sich im gleichen Thema tummeln, abzuheben. Wie viel echtes Expertenwissen, wie viel wirklich hochwertigen, sauber recherchierten und gut formulierten Text kannst du in einer Woche, in einem Monat schreiben? Nicht viel!
Wenn du dir nicht mehr Zeit als eine Woche oder einen Monat für dein Buch gibst, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du minderwertige Inhalte raushaust. Das aber fällt auf deine Reputation und damit auf deinen Expertenstatus zurück. Du schießt also ein Eigentor. Jeder Fußballer wird dir bestätigen: Das ist immer eine schlechte Idee!
2. Ein schlechtes Expertenbuch wirkt wie eine zerknickte Visitenkarte
Mal ehrlich, würdest du eine schief gedruckte Visitenkarte mit Rechtschreibfehlern in der Anschrift und angestoßenen Ecken einem wichtigen Geschäftspartner oder einer interessanten Neukundin in die Hand drücken? Vermutlich nicht. Der erste Eindruck zählt und sollte daher passen.
Dein Expertenbuch ist deine wichtigste Visitenkarte. Es sollte so repräsentativ wie irgend möglich sein! Je sorgfältiger du vorgehst, desto besser. Dass Sorgfalt und Zeitnot schlecht zusammengehen, ist nichts Neues.
3. Ein schlechtes Buch schadet dir dauerhaft
Anders als Visitenkarten bleiben Bücher dauerhaft bestehen. Sie stehen zumindest eine Weile im Bücherregal und landen nicht sofort im Papierkorb. Über die ISBN, über Antiquariate sowie über Büchertauschbörsen ist dein Buch auch dann noch erhältlich, wenn du mit dem schnell zusammengeschriebenen Inhalt vielleicht gar nichts mehr zu tun haben willst.
Denk an die langfristige Wirkung deines Expertenbuchs und schreib ein Buch, das dir dauerhaft nutzt. Dafür musst du zunächst einmal ein sauberes Konzept erstellen und wissen, wo du in ein paar Jahren stehen willst. Aber die Mühe lohnt sich …
4. Ohne Qualität ziehst du keine Qualitätskunden an
Als Businessautor und -autorin schreibst du mit einem bestimmten Ziel: Du willst dein eigentliches Geschäft vorantreiben. Und angemessene, möglichst hohe Preise durchsetzen. Hohe Preise korrelieren aber mit hoher Qualität. Wer bereit ist, viel Geld für eine bestimmte Leistung auf den Tisch zu legen, will dafür eine entsprechende Gegenleistung bekommen, die im Vorfeld bereits gründlich durchleuchtet wird.
Wenn dein Buch nicht sofort signalisiert, dass der höhere Preis deiner Dienstleistung gerechtfertigt ist, bist du schnell raus aus dem Rennen um die wirklich lukrativen Aufträge.
5. Zusammengestöpselte, schlechte Bücher schrecken Leser und Leserinnen ab
Wer ein Sachbuch oder einen Ratgeber kauft und liest, erwartet davon Informationen, Wissen, Ratschläge und vielleicht auch Unterhaltung. All das in einem Text unterzubringen, kostet schon ein wenig Mühe (und damit Zeit). Wenn du die Erwartungshaltung deiner Leser und Leserinnen erst einmal enttäuscht hast, wirst du sehr hart dafür arbeiten müssen, ihr Vertrauen wiederzugewinnen. Dein zweites, drittes und jedes weitere Buch werden es also viel schwerer haben, sich durchzusetzen.
Ich selbst empfinde es immer als Betrug an mir als Leserin, wenn ich schlechte Bücher in den Händen halte, die nicht sorgfältig geschrieben und publiziert wurden. Ich investiere Geld, Zeit und Aufmerksamkeit in diese Bücher. Als Leserin möchte ich dafür einen echten Gegenwert erhalten, sonst bin ich nachhaltig verärgert.
6. Du wirst als Autor oder Autorin für Verlage uninteressant
Ein gutes Erstlingswerk – egal ob im Verlag oder im Selfpublishing erschienen – ist ein gutes Mittel, um Verlage auf sich aufmerksam zu machen. Ein schlechtes Erstlingswerk dagegen ist ein gutes Mittel, sie dauerhaft abzuschrecken. Den Traum, vielleicht irgendwann einmal auf der Bestsellerliste zu landen, kannst du dann vergessen.
7. Du wirst auch für die Medien und für viele Influencer uninteressant
Wenn eine Zeitschrift über ein Buch berichtet oder wenn ein Influencer einen Autor oder eine Autorin zu einem Podcast-Interview einlädt, geben sie damit auch immer eine Empfehlung ab: „Seht her, hört her: Hier ist jemand spannend, hier hat jemand etwas zu sagen.“
Wenn dein Buch auf jeder Seite zeigt, dass du nur Gemeinplätze von dir gibst, dass darin zwar viel heiße Luft, aber wenig Inhalt steckt, werden sich die Meinungsführer deiner Branche hüten, dich und dein Buch zu empfehlen.
Mach dich als Experte und Expertin wirklich interessant: mit Büchern, die überraschen, überzeugen und inhaltlich glänzen. Dann werden die Medien und Influencer eher auf dich aufmerksam und wollen deine Meinung hören.
8. Schlechte Bücher verschließen dir Zugänge zu wichtigen Gruppen
Ein gutes Buch kann zu einem Türöffner werden. Ein schlechtes Buch kann Türen dauerhaft verschließen. Das gilt für offizielle Verbände ebenso wie für inoffizielle Netzwerke. Viele Vermittlungsagenturen für Speaker und Speakerinnen verlangen beispielsweise Publikationsnachweise, bevor du in deren Vermittlungskartei aufgenommen wirst. Und natürlich sehen sich die Verantwortlichen in diesen Agenturen die Bücher sehr genau an. Inhaltslose Dampfplauderer vermittelt niemand gern. Keine Agentur wird riskieren, ihren guten Ruf zu verlieren …
Andere Experten und Expertinnen erkennen schlampige Inhalte. So etwas spricht sich herum. Dein Ansehen in der Branche sinkt und dein Weg an die Spitze wird schwieriger.
9. Du lernst nichts beim Schreiben
Wer schreibt, lernt viel über sein Thema, über Argumentationen und – wenn gleichzeitig eine Recherche stattfindet (was ich sehr empfehle) – über den neuesten Forschungsstand in seinem Metier. Wer sorgfältig vorgeht, lernt auch viel darüber, was er oder sie alles nicht weiß! Dieser Klärungsprozess ist einer der wichtigsten persönlichen Vorteile, die du als Autor oder Autorin von einem Buch hast.
Versage dir nicht selbst die Möglichkeit, zu lernen und wachsen. Kalkuliere ausreichend Zeit ein, um nachzuforschen. Und um über das zu reflektieren, was du liest und schreibst.
10. In so kurzer Zeit findest du keine qualifizierten Dienstleister
Ein gutes Buch zu veröffentlichen ist Teamwork. Um einen wirklich guten Text auf den Markt zu bringen, brauchst du zumindest ein Lektorat, ein Korrektorat und ein professionelles Cover. Schon allein für die Suche nach passenden Dienstleistern und Dienstleisterinnen benötigst du mehr als eine Woche. Die wirklich guten Profis sind auf mehrere Wochen und Monate im Voraus ausgebucht, sodass du dich mit deinem Projekt hinten anstellen musst. Und dann brauchen diese Menschen ja auch noch Zeit, um sich mit deinem Manuskript, deinem Buch, deinem Cover etc. ausgiebig zu beschäftigen.
Willst du wirklich innerhalb einer Woche veröffentlichen, wirst du keine Dienstleister finden, die sich sinnvoll und qualitativ hochwertig mit deinem Buch beschäftigen. Das sieht man ihm dann auch an.
Gib dir und deinem Buch die notwendige Zeit und Ruhe
Veröffentliche das beste Buch, das dir möglich ist. Schreib ein Buch, auf das du wirklich stolz bist, mit dem du dich voll und ganz identifizieren kannst – heute und in Zukunft. Schreib so, dass du auch in ein paar Jahren noch sagen kannst: „Ich habe mein Bestes gegeben.“ Nimm dir dafür Zeit. Die ist gut investiert.
Abb.: mr.Ilkin – shutterstock
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