Autorensoftware ja oder nein? Warum Word für den Anfang völlig ausreicht
„Word reicht für den Anfang völlig aus.” Das ist meine Standardantwort auf die Frage, mit welcher Software Autorinnen und Autoren das Bücherschreiben denn angehen sollten. Zwar gibt es zahllose spezielle Schreibprogramme für Schriftsteller und Schriftstellerinnen. Am bekanntesten sind Papyrus und Scrivener, aber auch yWriter, iBooks Author für Mac und viele andere Programme haben Fans. Und grundsätzlich ist es eine gute Idee, eine Autorensoftware zu nutzen. Dennoch: Wenn du gerade mit dem Schreiben beginnst, ist Word als Autorensoftware erst einmal eine gute Wahl.
Inhalt
Mit Word als Autorensoftware kannst du einfach loslegen
Der aus meiner Sicht größte Vorteil von Word ist, dass die allermeisten Menschen schon einmal damit gearbeitet haben. Sie kennen das Programm also in Grundzügen bereits. Das ermöglicht es ihnen, einfach mal loszulegen und mit dem Schreiben zu beginnen.
Wenn du mit einem neuen Programm arbeiten willst, verlierst du zunächst einmal viel Zeit, um dir die Alternativen genau anzusehen und sie eventuell zu testen.
Hast du dich dann für eine Software entschieden, gilt es diese zu installieren und sich erst einmal einzuarbeiten. Bei all dem geht Zeit verloren, die du besser in dein Manuskript investieren kannst.
In der Buchbranche ist Word als Autorensoftware der führende Standard
In der Verlags- und Medienbranche ist Word der führende Standard, wenn es um die Zusammenarbeit mit Autoren und Autorinnen geht. Ich arbeite mittlerweile über 20 Jahren mit Verlagen zusammen. Und ich hatte in dieser Zeit weit überwiegend mit Word-Dokumenten zu tun. Verlage stellen ihren Autorinnen und Autoren Word-Vorlagen, in die diese direkt hineinschreiben sollen. Lektoren und Lektorinnen nutzen die “Änderungen-nachverfolgen”-Funktion in Word, um ihre Änderungsvorschläge und Korrekturen sichtbar zu machen. Setzer und Setzerinnen formatieren Word-Dokumente mithilfe der Formatvorlagen sauber durch, bevor sie sie in Satzprogramme wie InDesign einfließen lassen. Word vereinfacht die Kommunikation unter den einzelnen Beteiligten erheblich.
Wenn du mit einem Autorenprogramm wie etwa Scrivener arbeitest, musst du die Datei zunächst nach Word exportieren, bevor du sie in einem Verlag abgeben kannst. Und das funktioniert nicht immer einwandfrei …
Weitere Kosten fallen erst einmal nicht an
Gerade im Businessbereich ist Word in der Regel auf den Computern bereits installiert und wird für die Unternehmenskorrespondenz etc. genutzt. Für eine neue Software fallen dagegen Kosten an. Außerdem entsteht Aufwand in der Verwaltung der Lizenzen, bei Updates, technischen Schwierigkeiten etc. Wenn du möglicherweise irgendwann einmal die Software wechseln willst, musst du dich mit Kompatibilitätsproblemen herumschlagen.
Vor allem, wenn du nur ein einziges Buch schreiben willst, ist das im Grunde überflüssig und viel zu aufwendig (wobei ich ja immer empfehle, mehrere Bücher zu schreiben und eine echte Karriere als Businessautorin oder -autor anzugehen).
Auswahlkriterien für die Autorensoftware werden klarer
Wenn du aber doch überlegst, früher oder später auf eine Autorensoftware umzusteigen, brauchst du Kriterien für die Auswahl. Diese kannst du dir bei deinen ersten Buchprojekten erarbeiten, während du in Word schreibst. Was ist dir beim Konzipieren, Schreiben und Überarbeiten wichtig? Wie gehst du bei den einzelnen Bearbeitungsschritten vor? Was stört dich an Word besonders? Welche Funktion wünschst du dir und worauf kannst du gut verzichten?
Notiere dir solche Punkte, während du dein erstes Buch schreibst. Dann hast du einen Kriterienkatalog, nach dem du die Autorensoftware auswählen und während einer Testphase auf Herz und Nieren überprüfen kannst.
Ich selbst nutze übrigens neben Word noch Scrivener. Das Programm bietet mir einige Vorteile, die Word nicht hat, vor allem, was die Verschlagwortung von Textideen angeht. Wer die Vor- und Nachteile der verschiedenen Programme kennt, kann diese gezielt einsetzen.
Abb.: One Pixel Studio-shutterstock
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Hallo :-)
Ich habe in über 20 Jahren Schriftstellerei so ziemlich alle Arten von Software und Methoden und Mittel ausprobiert. Der Weg begann mit Winword, ging zu Staroffice, später Openoffice und Libreoffice, dann für längere Zeit Scrivener und danach Papyrus. Letztlich bin ich über Linux mit Libreoffice zurückgekehrt zur einfach Textverarbeitung.
Der Grund: Ich will einfach nur schreiben und nicht meine Texte administrieren. Außerdem habe ich im Lauf der Zeit den Eindruck gewonnen, dass die spezialisierten Apps zu einer bestimmten Herangehensweise verführen, und damit auch zu einer bestimmten Art, zu erzählen. Ich denke schon, dass das Werkzeug Auswirkung auf duie Handhabung hat.
Und jetzt bin ich glücklich und zufrieden mit Libreoffice und Linux Mint :-)
Lieben Gruß!
Peter